Auf Kurzwelle mit Stephen




TRANSKRIPT
I thank you R. for FB-QSO.   ¶   PSE QSL, TNX 73 Steve   ¶   Will LOOK forward to having a eye Ball QSO with you in june.

Übersetzung
Ich danke Dir R. für den fabelhaften Funkkontakt   ¶   Bitte Bestätigungskarte, Danke viele Grüße Steve   ¶   Ich freue mich schon auf den Auge in Auge QSO mit dir im Juni.



[ erlebt: 35-jährig / 1979 ]
[ Medium: QSL-Karte ] [ Archivierung: Arbeitszimmer / Schrank / Schublade ]

m65
Seit mehr als vier Jahrzehnten bin ich aktiver Funkamateur und habe viele Funkfreunde auf der ganzen Erde kennen gelernt. Voraussetzung für das Betreiben eines Amateurfunksenders ist das Bestehen einer Prüfung bei der Bundesnetzagentur. Dann baut oder kauft man sich ein Funkgerät und errichtet eine Antenne. Die Kommunikation kann in Morsetelegrafie, Sprechfunk oder mittels digitaler Betriebsarten stattfinden. Im Anschluss an einen Kontakt schickt man sich oft Bestätigungskarten (QSL-Karten).
       Zur Erinnerung an ein Treffen mit einem Funkamateur habe ich seine Karte aufbewahrt. 1979 sprach ich auf Kurzwelle mit Stephen (sein Rufzeichen war W6KDK) aus San Francisco. Die Abkürzungen auf der Karte wurden eigens für den Telegrafie­betrieb geschaffen.
       Da ich ihm erzählt hatte, dass ich im Sommer dort sein werde, gab er mir seine Telefonnummer und bot mir an, ihn an der Golden Gate Bridge zu treffen. Es klappte wie verabredet. Obwohl wir uns zum ersten Mal sahen, muss er mich wohl als Tourist erkannt haben. Er schlug vor, die ca. drei Kilometer lange Brücke zu Fuß zu überqueren. Das Wetter war herrlich, der Nebel mittlerweile verzogen. Auf dem Rückweg sahen wir, wie ein Auto auf der äußeren Gegenfahrbahn ein Hinterrad verlor. Die Bremstrommel schleifte auf dem Asphalt und es flogen Funken. Auf unserer Seite befanden sich vier weitere Spuren. Das Rad hüpfte von Spur zu Spur zwischen Autos hindurch, auf unseren Gehweg und kam schließlich ca. zehn Meter vor uns zum Stillstand. Es war erstaunlich, dass kein Auto getroffen wurde und keine Massenkarambolage entstand. Mir und meinem Funkfreund Stephen, der viele Jahre zur See gefahren war und schon viel erlebt hatte, schlotterten beim Anblick des auf uns zukommenden Rades die Knie. Wir hatten schon befürchtet, dass uns das Rad treffen würde.


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