Klassenfahrt nach Berlin






[ erlebt: 39-jährig / 1983 ]
[ Medium: Dia ] [ Archivierung: Abstellkammer / Diakasten / Diarahmen ]

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In den 80er Jahren fuhr ich regelmäßig mit Berufsfachschulklassen nach Berlin. Wichtigstes Ziel war, den Schülern die geteilte Stadt zu zeigen. Ein Tag im Programm war immer ein Besuch Ostberlins, der »Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik«. Für viele Schüler war es sehr deprimierend, die Kontrollen am Bahnhof Friedrichstraße zu erleben. Der Anblick der Mauer und der Grenzanlagen am Potsdamer Platz und ein Besuch im Mauermuseum am Checkpoint Charlie waren immer sehr eindrucksvoll.
       Es war erstaunlich, welche Mittel Bürger der DDR sich ausdachten, um aus »ihrem« Staat zu fliehen. So war im Mauer­museum der originale Heißluftballon ausgestellt, mit dem acht Personen über die Grenze in die Bundesrepublik Deutschland flohen. Oder eine Isetta BMW, die so umgebaut war, dass sich noch ein Mensch verstecken konnte. Man konnte Bilder vom Tunnel sehen, der unter der Grenze zwischen Ost- und Westberlin gegraben wurde, durch den Hunderte Menschen in den Westteil von Berlin fliehen konnten.
       Schrecklich waren die Modelle der Schussanlagen anzusehen, die entlang der deutsch-deutschen Grenze angebracht waren und Bürgern der DDR die Flucht in den Westen unmöglich machen sollten.


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