Seribu Rupiah





[ erlebt: 21-jährig / 1998 ]
[ Medium: Geldschein ] [ Archivierung: Flur / Pinnwand ]

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Ein Geldschein als mondialer Inbegriff des Irrsinns und Auslöser für so viel Kummer, Schmerz und Hass auf dieser Welt. 1998 besuchte ich für mehrere Wochen mit meinem besten Freund den Viel-Insel-Staat Indonesien.
       Einerseits lässt er mich an die unvergessliche Schönheit und Pracht dieses Landes, mit all seinen uns unbekannten Riten und Religionen, prächtigen Farben, der Flora und Fauna und den unbeschreiblich schönen und mutigen Menschen denken.
       Andererseits erinnert er mich an meine eigene mondäne Naivität, die mir in diesem Land vor Augen geführt wurde. Ein Beispiel von vielen: Ein kleiner Junge am Strand rannte den ganzen Tag in der Hitze herum und verkaufte Eis, Süßigkeiten und Obst. Er war ganz durstig, hungrig und müde. Er machte das wahrscheinlich Tag ein, Tag aus. Immer in der heißen Sonne. Er verkaufte kaum etwas. Jedes Mal wenn er bei uns vorbei kam, gaben wir ihm Essen und Trinken. Es gibt Millionen Kinder, deren Leben ähnlich oder schlimmer verläuft.
       Meine Naivität versucht mir auch heute noch glauben zu machen, dass wenn ich dies und jenes mein Eigen nenne, alles anders und besser aussehe. Ein harlekinischer Trugschluss.


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